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Thema: Japan ein Wintermärchen Sa Sep 04, 2010 11:34 pm
Japan – ein Wintermärchen Teil 1: Von Berggeistern, Medizinmännern und der perfekten Nudel
„Das Schneeland“, nannte Nobelpreisträger und Romancier Yasunari Kawabata die Region am japanischen Meer, die im Winter unter meterhohen Schneedecken versinkt. Die Japaner nennen sie heute, weniger romantisch, „Ura-Nihon“, Japans Rückseite. Die dem Kontinent zugewandte Küste der Hauptinsel Honshu ist im Ausland noch weitgehend terra incognita – strukturschwach und ohne große Industrie, dafür reich an Tradition und Geheimnissen: Japan wie im Geschichtsbuch.
Gert Anhalt und das Team des ZDF-Studios Tokyo machen sich in ihrer zweiteiligen Reportagereise auf in das unbekannte, tief verschneite Gebiet voller Sagen und Legenden, voller Überraschungen und Entdeckungen.
Ungeheuer allerorten Die Reise beginnt im nördlichen Akita, wo es seit Jahrhunderten Brauch ist, zu Jahresbeginn die Kinder in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Namahage, wilde Berggeister in Strohkostümen mit schauerlichen Masken, dringen in die Häuser ein und verbreiten Furcht und Schrecken unter unartigen Minderjährigen als eine Art japanischer Knecht Ruprecht.
Ungeheuer ganz anderer Art entstehen jedes Jahr im Skiort Zao in Yamagata. Dort liegt der Schnee so hoch, dass von den Tannen nur noch die Spitzen herausragen. Aus den schneebedeckten Wipfeln formt der Wind unglaublich schöne und bizarre Skulpturen.
Ihre alte Baukunst kommt den Japanern zusehends abhanden In den Bergen von Nagano macht sich das Team auf die Suche nach den berühmten badenden Affen, besucht eine traditionelle japanische Herberge und einen Nudelkoch, der über die alte Kunst der Buchweizennudeln, der soba, wacht – eine japanische Leibspeise.
In Niigata treffen sie einen deutschen Architekten, der sich um Pflege und Erhalt alter japanischer Bauernhäuser kümmert und sie begleiten in Gifu einen Medizinmann, der von Haus zu Haus zieht und Kräuter und Tinkturen aus dem Sortiment der japanischen Naturheilkunde verkauft.
Zuletzt von testelse am Sa Sep 04, 2010 11:48 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Japan ein Wintermärchen Sa Sep 04, 2010 11:35 pm
Japan – ein Wintermärchen Teil 2: Zenmönche, Nackedeis und der perfekte Schneemann
Im zweiten Teil ihrer Reise durch das Winterwunderland Japan besuchen Japan-Korrespondent Gert Anhalt und das Team des ZDF-Studios Tokyo in der Präfektur Fukui das berühmte Zenkloster Eiheiji, das bekannt ist für seine strenge Zucht und Ordnung. Nach dem Wecken um 4.30 Uhr und der Andacht vertiefen sich die Mönche in eine Sitzmedidation. Der Wand zugewandt, versuchen sie den Geist von allen Wünschen und Gedanken zu reinigen. Nach dem spartanischen Frühstück wirbeln die Mönche barfuss auf den eiskalten Holzdielen mit Putzlappen durch ihr jahrhundertealtes Kloster, um es gründlich zu säubern.
Schneemänner spielen die Hauptrolle Das kleine Dörfchen Shiramine, Präfektur Ishikawa, hat sich etwas besonderes ausgedacht, um die langen Wintertage zu versüßen und vielleicht ein paar Touristen in die gottverlassene Gegend zu locken: Anfang Februar, zum größten Schneemann-Festival der Welt, ist jeder Bürger verpflichtet, einen Schneemann zu bauen.
Nackt-Rugby im Tempel Schließlich besucht das Team das berühmte Hadaka (nackt-) matsuri in Okayama, ein religiöses Fest, bei dem sich Hunderte, nur mit Lendenschurz bekleidete junge Männer im eiskalten Wasser tummeln und sodann versuchen, in den Besitz eines kleinen, heiligen Holzstabes zu kommen: Eine Art Wasser-Quidditch auf.