Das
Fest der Liebe und der Jahreswechsel haben in Japan eine etwas andere
Bedeutung, als bei uns. Wie dort gefeiert wird erfahrt ihr hier...
Obwohl
der Großteil der Bevölkerung aus Shintoisten und Buddhisten besteht,
wird auch in Japan das christliche Weihnachtsfest gefeiert. Das liegt
daran, dasss Japaner generell gerne Bräuche und Sitten aus anderen
Ländern importieren.
Das japnische Weihnachtsfest orientiert sich
hauptsächlich am amerikanischen Vorbild. Die Häuser und Straßen,
insbesondere die Einkaufspassagen, sind mit Mistelzweigen, riesigen
roten Schleifen und prächtigen Lichterketten geschmückt. Auch
Tannenbäume, Weihnachtsmänner und Rentiere dürfen nicht fehlen.
Entgegen
der christlichen Tradition ist Weihnachten allerdings nicht das Fest
der Liebe, sondern vielmehr das Fest der teuren Geschenke. "Kurisumasu",
das japanische Wort für "Christmas", ist aber nicht nur ein schönes
Fest der Geschenke, sondern für junge Pärchen das Fest der Romantik. Oft
reservieren Paare bereits Wochen vorher einen Tisch in einem besonders
guten Restaurant, das sie sich normalerweise nicht leisten können!
Überhaupt ist es insbesondere für Frauen wichtig, an diesem Abend eine Verabredung zu haben.
Beethoven
kommt an Weihnachten zu besonderen Ehren, denn seine 9. Symphonie
gehört in Japan zum Fest der Liebe wie hierzulande der Tannenbaum.
Der
Jahreswechsel "Omisoka", ist in Japan hingegen als Feiertag viel
wichtiger als Weihnachten. Man trifft sich im Laufe der letzten Wochen
mit Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten zu einer
Jahresabschlussfeier, einer sogenannten "Bonenkai", um sich an einem
besinnlichen Abend gebührend vom alten Jahr zu verabschieden,
Streitigkeiten zu begraben und manchmal auch ein bisschen zu viel
Alkohol zu trinken. Dies ist der offizielle Teil, dem dann das private
Zusammensein folgt.
Das eigentliche Silvesterfest wird dann am 31.
Dezember im Kreise der Familie gefeiert und dieses Fest ist -was das
Besinnliche betrifft- mit unserem Weihnachten vergleichbar. Ein Essen
mit den Lieben ist daher besonders wichtig. Es gibt sogar traditionelle
Jahreswechsel-Nudeln, die an diesem Abend verzehrt werden und ein langes
Leben versprechen!
Gemeinsam geht die Familie dann kurz vor
Mitternacht in einen Tempel, in dem zum Jahreswechsel die
Silvesterglocken geläutet werden, um so das neue Jahr zu begrüßen.
Anschließend beten die Besucher des Tempels noch für ein gesundes und
erfolgreiches Jahr.
Die Tempelglocken läuten dabei genau 108 Mal,
denn nach buddhistischem Glauben gibt es 108 irdische Begierden, die es
zu überwinden gilt, bevor man erleuchtet werden kann. Jeder
Glockenschlag soll eine dieser Begierden aus der Welt schaffen. Die
gesamte Prozedur dauert zirka eine Stunde, da der nächste Glockenschlag
erst erklinkt, wenn der vorhergehende verhallt ist.
Der erste Januar -
"Ganjitsu" genannt - ist ein natioaler Feiertag, an dem die japanischen
Familien meist ihre Elternhäuser besuchen und dort zusammen ein großes
Festessen abhalten.
Japanisch für die Feiertage
Meri Kurisumasu = Christmas / Weihnachten
Omisoka = Jahreswechsel
Bonenkai = Jahresabschlussfeier
Ganjitsu = Neujahrstag
Meri Kurisumasu Soshite Akemashite Omedeto! = Frohe Weihnachten und einen gutes neues Jahr!