Beim Gameplay steht das Stichwort „Innovation“ an erster Stelle. Es
bietet eine interessante Mischung aus typischem Horror-Survival,
knackigen Rätseln und setzt besonders auf ein einfaches, informatives
und auch ansehnliches Inventar-Menü. Dieses ist auch von besonderer
Wichtigkeit, da ihr hier Objekte, wie z.B. Heiltränke, nutzen und eure
Kamera mit speziellen im Kampf oder durch Geisterfotos erworbenen
Punkten aufrüsten könnt. Im Menüpunkt „Datei“ werden sämtliche Fotos,
Notizbücher und Zeitungsartikel, die ihr im Laufe des Spiels
aufgesammelt habt, abgespeichert. Das ist auch gut so, da sie für die
Lösung von vielen Rätseln sehr wichtig, sowie für den Verlauf der Story
ebenfalls sehr informativ, sind.
Eure einzige Waffe gegen die Geister, wird eine alte Kamera sein, die
Dinge zeigen kann, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. An solchen
Orten, an denen man ein Foto knipsen muss, um die verborgenen
Geheimnisse aufzudecken, vibriert der Controller, eine Signallampe am
unteren Bildschirmrand leuchtet auf und zudem werdet ihr akustisch auf
die Existenz eines solchen Ortes hingewiesen. Auch versteckte Geister
lassen sich so finden, was sehr wichtig ist. Plötzlich erscheinende
Geister sollten schnellstmöglich fotografiert werden, da die Fotos
Punkte bringen, welche ihr wiederum zum Aufwerten eurer Kamera
verwenden könnt. Aggressive Geister, die euch hingegen angreifen,
bringen pro Bild ebenfalls Punkte, jedoch wesentlich weniger, als
versteckte oder plötzlich erscheinende Geister.
Die Kamera ist immer griffbereit – ein Druck auf die Kreis-Taste genügt
und ihr gelangt in die Ego-Perspektive der Kamera, in der ihr euch mit
dem rechten Analogstick auch weiterhin bewegen könnt. In diesem Modus
werden Geister gejagt. Die eingefangenen Seelen, also die euch
gutgeschriebenen Punkte, und eure Lebensanzeige sind als kleine
Statistik am Bildschirmrand. Am unteren Rand ist eine Art
„Aufladebalken“. Dieser besteht aus verschiedenen Zeichen (welche
übrigens auch erweitert werden können) und zeigt die Stärke eines
Fotoschusses an. Um den Balken aufzuladen, muss man den Geist nur lange
genug in einem kleinen Kreisbereich im Visier halten. Je mehr Zeichen
der unteren Reihe aufleuchten, desto stärker wird der Schuss und zieht
dem Geist mehr Trefferpunkte ab. Das bringt euch schließlich mehr
Punkte, die in einer typischen Licht-Animation in die Kamera gesaugt
werden.
Habt ihr genügend Punkte zusammen, könnt ihr sie nach freier Wahl zum
Aufwerten eurer Kamera verwenden. Im Menüpunkt „Kamera“ lassen sich
Grundwerte, wie „Bereich“, „Geschwindigkeit“ und „Maximum“ aufwerten.
Der „Bereich“ erweitert das Kreisfeld im Kampfmodus, das zum Aufladen
des Stärkebalkens von Nutzen ist. Die „Geschwindigkeit“ erklärt sich
fast von selbst: Es ist die Bereitschaft ein neues Foto zu schießen, da
dazwischen kleine „Entwicklungszeiten“ sind (es ist eine Polaroid
.
Das „Maximum“ erweitert die bereits erwähnten Schriftzeichen, die zum
Aufladen der Stärke sind. Neben diesen Grundwerten lassen sich auch
noch besondere Mana-Fähigkeiten hinzufügen, die zwar sehr viele Punkte
kosten, im Kampf jedoch sehr nützlich sind. Mit der L1-Taste kann man
z.B. eine Fähigkeit namens „Schub“ einsetzen, die den Geist von einem
wegschiebt. „Lähmen“ macht den Geist für einige Zeit unbeweglich,
„Sicht“ macht ihn besser sichtbar - usw. Welche Werte man „upgradet“
oder hinzufügt ist natürlich eure freie Wahl, jedoch auch nicht zu
letzt von der Punktzahl abhängig. Wer zu wenige Punkte hat, wird auch
nicht aufwerten können, daher solltet ihr eure Umgebung immer
aufmerksam beobachten, fühlen und hören.
Im Laufe des Spiels, welches aus 3 Nächten besteht, was man mit
Spielabschnitten oder Kapiteln gleichsetzen kann, werdet ihr
verschiedene Objekte finden. Unter anderem auch verschiedene Filmtypen,
quasi die Munition eurer Kamera. Es gibt beispielsweise Filme mit sehr
geringer und welche mit sehr hoher exorzistischer Kraft, die natürlich
mehr Trefferpunkte erzielen.
Doch egal, welchen Film ihr wählt, ihr solltet Fotos auf jeden Fall
gewählt schießen, da die Filme an bestimmten Stellen im Spiel sehr
knapp werden können.
Das Gameplay aus Project Zero ist nur in bestimmten Punkten mit Silent
Hill 2 vergleichbar. Das Einfangen der Geister durch Fotoknipsen ist
selbstverständlich weniger Action-lastig. Es setzt aber eine geschickte
Handhabung voraus, was es in jedem Fall interessant und anspruchsvoll
macht. Die Rätsel sind recht knackig und unterhaltsam. Sie beanspruchen
die dringende Arbeit mit den abgehefteten Notizen, was ebenfalls sehr
positiv in Erscheinung tritt.