System: PlayStation 2 Genre: Action, Adventure, Kampfsport Entwickler: CyberConect2 Publisher: Atari USK: ab 12 Jahre
Beschreibung:
Die in Japan sehr populäre und noch immer laufende Serie "Naruto" von Masashi Kishimoto hat es in einigen Ablegern auch nach Deutschland geschafft, namentlich durch die gute Mangaadaption, eine weniger berauschende da zensierte TV-Serie, sowie durch einige der zahlreichen Konsolenspiele wie „Clash of the Ninja“ für den Gamecube und „Ultimate Ninja“ für die PS2. Letzteres Beat’m Up geht nun in die zweite Runde, mit mehr Charakteren, ausgefeilteren Kampfplätzen und einem fesselnden Story-Modus.
Ungewöhnlich für ein Kampfspiel stellt dieser sich im „Ultimativen Weg“ dar, denn er beschränkt sich nicht nur auf eine Abfolge der zentralen Kämpfe wie man sie aus der Vorlage kennt, sondern überrascht mit zahlreichen Rollenspielelementen. Während der vier Kapitel kann man sich relativ frei an diversen Orten des Naruto-Universums bewegen mit alten Bekannten aus der Serie sprechen und Hilfsgegenständen für die Kämpfe erwerben. Dabei basieren die ersten beiden Kapitel auf dem Manga, beginnend mit der letzten Runde der Chunin-Auswahlprüfungen, während der Plot der letzten beiden Kapitel speziell für das Spiel entwickelt wurde. Eingebettet in den linearen, unterhaltsamen Handlungsverlauf trifft man aus Sicht verschiedener Serienfiguren (neben Naruto beispielsweise auch mit Sasuke, Sakura, Kakashi und vielen anderen Ninja aus Hi no Kuni und anderen Ländern) auf diverse Feinde, kann an siebzig optionalen Missionen gestaffelter Schwierigkeitsgrade teilnehmen und sechs Minigames spielen.
Der Ansporn: Geld verdienen und Punkte zum Steigern der Charaktere erlangen. Denn ein weiteres Rollenspielelement ist die Möglichkeit, die Werte der Kämpfer zu verbessern und Ninjutsu-Techniken, spezielle Ninja-Attacken, zu erlernen. Spannend hierbei ist insbesondere für Fans der Serie, dass die Jutsu nicht zwangsläufig an den Seriencharakter gebunden sind; so kann Naruto beispielsweise das Gokyaku no Jutsu der Uchiha-Familie erlernen. Auch das Freischalten aller Figuren gibt ordentlich Anreiz, denn mit den 16 verfügbaren Startcharakteren gibt insgesamt über 30 zu erspielen. Wem es neben den Techniken auch um das dekorative Drumherum geht, kommt auf dem „Tanzaku“ auf seine Kosten; virtuelle Sammelfiguren und -karten, Soundfiles der Stimmen, Videoausschnitte und mehr sind hier zu holen und in "Narutos Haus" abrufbar - ausreichend Barschaft natürlich vorausgesetzt.
Allein der ausgefallene Storymodus kann viele Stunden beschäftigen, erst recht wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, ihn auf jede verfügbare Option auszureizen. Parallel dazu bietet sich natürlich auch klassischerweise ein Trainings- und ein Duellmodus für bis zu zwei Spieler an. Als Kampfareale dienen relativ weiträumig begehbare Schauplätze der Serie, wie verschiedene Orte des Dorfes, das 44. Übungsgelände oder die vier in Stein gemeißelten Hokage-Köpfe, in denen auf mehreren Ebenen gekämpft werden (und auch das ein oder Special freigeschaltet werden) kann. Zudem liegt der Schwerpunkt bei den Kämpfen selbst mehr auf dem Gelingen der beiden Start- sowie zusätzlich erlernten Ninjutsu-Techniken als auf gewöhnlichem Nahkampf; es können Items erkämpft und eingesetzt, sowie mit Fernkampfwaffen wie Kunai oder Shuriken geworfen werden, was das Spiel vergleichsweise komplex und gerade für Neulinge des Genres als Einstieg eher untauglich gestaltet.
Weiteres Manko ist das Fehlen von Untertiteln in „Irukas Training“, was den Modus teils seinen Tutoriumscharakter verlieren lassen dürfte. Eine Sprachausgabe liegt neben dem japanischen Original nämlich lediglich auf Englisch vor, wobei die deutschen Untertitel weder allzu berauschend noch unerträglich sind. Die Hintergrundmusik ist stimmig ohne sich unangenehm in den Vordergrund zu drängen, die japanischen Sprecher sind ausgezeichnet und die Soundeffekte unterstützen gleichermaßen Action und Witz des Spiels.
Zu loben ist ebenfalls die im Vergleich zum ersten Ultimate Ninja etwas verbesserte grafische Umsetzung in Cell-Shading-Optik - zwar nichts wirklich Neues mehr, aber dynamisch designt und flüssig animiert, ohne die Charaktere zu verfälschen. Jede der Figuren hat ihren eignen Ausdruck, kämpft und bewegt sich individuell, und ist sowohl im normalen Modus wie während der interaktiven Technik-Animationen knackig in Szene gesetzt. Auch bei der Umgebung wurde nicht geschlampt, wenn auch einige der (allerdings sehr zahlreichen) Schauplätze etwas weniger detailliert sind als andere; besonders beeindruckend gestaltet wurde Konohagakure, das Heimatdorf Narutos, welches man im Storymodus erkunden kann.
Fazit:
Wer bei einem Beat’m Up eher auf Prügeltechnik und explizite Gewaltdarstellungen Wert legt, dürfte mit diesem Spiel nicht zufriedengestellt werden, doch Dank einer optisch wie technisch sehr sauberen Umsetzung kann dieser Titel ansonsten uneingeschränkt empfohlen werden. Insbesondere Naruto-Fans sei „Ultimate Ninja 2“ ans Herz gelegt, da es zahlreiche Serienfiguren und -schauplätze detailliert in Szene setzt und insbesondere durch die bekannten Ninjutsu-Künste lebt.