Kodomo no Hi (dt. „Kindertag“) ist ein japanischer Feiertag der am 5. Mai, während der Golden Week, stattfindet.
Es ist ein Tag an dem die Persönlichkeit der Kinder respektiert und ihre Freude gefeiert werden soll.
Der Ursprung
Ursprünglich wurde dieser Tag Tango no Sekku genannt und war vermutlich das chinesische Drachenbootfest.
Sekku
bezeichnet ein Jahreszeitfest (heute gibt es 5 pro Jahr). Dieses sollte
den Beginn des Sommers bzw. der Regenzeit kennzeichnen. Tango hat eine
doppelte Bedeutung: Tan bedeutet „Kante“ oder „Anfang“ und go „Mittag“.
Im Japanischen heißt go auch Fünf, was sich auf das Datum des Festes –
der fünfte Tag des fünften Monats – beziehen könnte. Von Alters her war
der fünfte Monat des chinesischen Kalenders
der Monat der Reinigung, und viele Riten um böse Geister abzuwehren
wurden in diesem Monat vollzogen. Obwohl das genaue Anfangsdatum, ab
wann dieser Tag gefeiert wurde, nicht bekannt ist, war dies vermutlich
während der Regierungszeit der Tennō Suiko (592–628). Während der Nara-Zeit
wurde in Japan der Tango no Sekku auf den fünften Tag des fünften
Monats gelegt. Bis vor kurzem war der Tango no Sekku als „Knabenfest“
bekannt, während das Hina-Matsuri ("Mädchenfest") 3. März
gefeiert wurde. 1948 bestimmte die Regierung den 5. Mai als nationalen
Feiertag, um die Freude alle Kinder zu feiern und Dankbarkeit gegenüber
den Müttern auszudrücken. Daraufhin wurde er in Kodomo no Hi umbenannt.
Von einigen wird kritisiert, dass er trotz der Umbenennung immer noch
das Knabenfest ist und im Gegensatz zum Mädchenfest ein Feiertag.
BräucheAn diesem Tag hissen die Familien die Koi-Nobori
(„Karpfenfahne“): eine große, schwarze für den Vater, eine rote für die
Mutter, je eine blaue für jeden Jungen (oder jedes Kind). Die im Wind
ähnlich einer Wetterfahne drehbar angebrachten Karpfen zollen auch vom
Wunsch nach Stärke des Jungen, der wie der Karpfen gegen den Strom
schwimmen muss. Außerdem werden eine Puppe von Kintarō auf einem großen Karpfen reitend und der traditionelle japanische Militärhelm Kabuto zur Schau gestellt. Kintarō ist der Kindheitsname von Sakata no Kintoki, einem Helden der Heian-Zeit und Untergebenen von Minamoto no Raikō, der als Kind berühmt für seine Stärke war. Traditionell wird an diesem Tag Kashiwa-Mochi, das sind Reiskuchen umhüllt von Eichenblättern (kashiwa), und Chimaki gegessen.
Fest der Kinder/Jungen = Kodomo no Hi
Karpfen-Flaggen = Koinobori
Miniatur eines Samurai-Helms = Kabunto
Kriegerpuppen/Mai-Puppen = Gogatsu Ningyoin
Bambusblätter gehüllte Reiskuchen = Chimakimit
süßer Bohnenpaste gefüllte Reiskuchen = Kashiwa Mochi