Mit wenigen Ausnahmen ist in Japan an den dortigen Schulen die Schuluniform vorgeschrieben. Sowohl für Jungen als
auch für Mädchen hat die Uniform europäische Vorbilder.
Gakuran (Jungen)Gakuran nennt man die japanische Schuluniform für Jungen in der Mittel- und Oberschule. Die Jacke und die lange Hose
ist meist schwarz, teilweise auch dunkelblau, das Hemd meist weiß. Die Jacke hat meist goldene Knöpfe.
Charakteristisch ist der enge Kragen. Dies liegt daran, dass die Grundform von der japanischen Uniform des Heeres abgeleitet
wurde, die wiederum auf preußischen Vorbildern basiert. Der Name Gakuran setzt sich zusammen aus den Abkürzungen von gakkō (Schule) und randa. Letzterer Begriff stammt aus der Edo-Zeit und ist vermutlich wiederum eine Abkürzung von Oranda
(port. Olanda = Holland) und bedeutet „europäische Kleidung“.
Sailorfuku (Mädchen)An vielen japanischen Mittel- und Oberschulen tragen die Mädchen als Schuluniform einen Matrosenanzugsērāfuku).
Zum ersten Mal wurde er 1921 in der Mädchenakademie Fukuoka (Fukuoka jogakuin) von der Direktorin Elisabeth Lee
nach dem Vorbild ihrer Sportkleidung in Großbritannien eingeführt. Bald fand die Matrosenkleidung als Schuluniform für
Mädchen landesweit Verbreitung, während sich die Schuluniform der Jungen meist an der (preußischen) Heeresuniform
orientierte. Klassischerweise sind Matrosenhemd und Rock abgesehen von den weißen Streifen durchgängig in einem
dunklen Blau gehalten; heutzutage sind die Schuluniformen meist farbenfroher, wobei die Farben Dunkelblau, Weiß und
Grau dominieren.
In den 1980er Jahren kam die Modeerscheinung auf, die Röcke so lang zu tragen, dass sie bis zum Boden reichten.
Da diese Mode als Unsitte gewertet wurde und die langen Röcke manchen „wie ein billiger Vorhang” erschienen, wurden
kurze, meist karierte Röcke eingeführt. Das Matrosenhemd wurde teilweise durch Blazer ersetzt, so dass es heute die
Matrosen- und die Blazer-Fraktion gibt. Der kurze Rock wird heute gerne als Minirock getragen, bei dem die Loose Socks
besonders gut zur Geltung kommen.
Matrosenanzüge in der PopulärkulturEinen gewissen Bekanntheitsgrad hat die japanische Matrosenkleidung in Deutschland vor allem durch Manga und Anime
erhalten. Sie kommt unter anderem in stilisierter Form (Sailor Moon) oder als Schuluniform (z. B. bei Kagome in Inu Yasha,
Kazuha in Detektiv Conan) vor.
Schuluniform als FetischDie Fixierung einiger japanischer Männer auf jugendliche Frauen als Sexsymbol hat dazu geführt, dass Stripperinnen und
Hostessen
in vielen Bars Schuluniformen tragen, selbst wenn die Trägerin längst
jenseits der 30 ist. Eine ganze Reihe von Pornodarstellerinnen ist
darauf spezialisiert, in den Filmen als Schulmädchen aufzutreten.